17.12.2020, 18:00
Salzburg
A
Oval
Musikstück: 

Beethoven Marathon mit Meisterschülern, Live Stream 17.12. 2020 zu Ehren von Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag“ (17.12.1770) HAPPY BIRTHDAY, LUDWIG! Benjamin Schmid und seine Meisterschüler spielen Sämtliche Violinsonaten Beethovens an einem Abend im Live Stream eine Beethovensche Lebensreise in 10 Werken..... Benjamin Schmid begeht eine Würdigung Beethovens im Sinne der „Weitergabe des Feuers“ (G. Mahler) - jeder seiner neun Meisterschüler der Universität Mozarteum und er selbst spielen am offiziellen 250. Geburtstag des vermutlich wichtigsten Komponisten aller Zeiten je eine der zehn Violinsonaten. Das ist aus mehreren Gründen aufregend: einerseits präsentieren sich einige junge Supertalente, wie etwa der vielfache Wettbewerbsgewinner Ziyu He, der mit 17 Jahren sein Debut mit den Wiener Philharmonikern hatte. Oder die vielfach prämierte Chanelle Bednarczyk, die Doppelbegabung Sophie Druml an Klavier und Violine oder der Jungstar Lorenz Karls. Daher gibt es auch zehn verschiedene interpretatorische Perspektiven auf Beethoven, die durch den Mentor Benjamin Schmid vereinigt sind. Darüberhinaus ist die musikalische Reise durch Beethovens Leben anhand der Sonaten von op.12 bis op. 96 eine besonders ergiebige: vom frischen Anfang über die berühmte „Frühlings“- und „Kreutzersonate“ bis zur abgeklärten, den späten Beethoven einleitende Sonate op. 96, mit der Benjamin Schmid als Kompendium der vorangegangen 9 Sonaten abschließen wird – mit seiner Schülerin Sophie Druml am Klavier! Ein echtes Violinissimo Finale des Beethoven-Jahres, das insgesamt durch Corona-bedingte Absagen sehr beeinträchtigt war und nun als Glücksfall endet, wenn alle neun Studenten und sieben Pianisten zum richtigen Zeitpunkt auf so hohem Niveau spielen können. Zweimal zwei Stunden intensiver Beethoven sollten dieses Jubiläumsjahr unvergesslich beschließen. Wir freuen uns auf Sie! 17. Dezember 2020, Beginn 17h , Ende gegen 21h.www.oval.at Spezieller Dank gilt der großzügigen Unterstützung des OVAL- Teams, (OVAL – Die Bühne im EUROPARK), die mit ihrem spontanen Engagement dieses Streaming erst möglich machten. Mitwirkende der Violinklasse Prof. Benjamin Schmid, Universität Mozarteum, Benjamin Schmid über das Projekt: Peixin Jiang, China, Violine (Sonate Nr.1, op. 12/1 ); Noriko Shiozaki, KlavierEin herrlich erfrischender Anfang unserer Sonaten- Reise! Das Tor wird festlich geöffnet, um die Ohren freizumachen für meisterhaften Dialog der beiden Instrumente. Ein anrührender zweiter Satz in Variationsform lässt dann dem pointierten Rondo Finale freien Lauf.Peixin Jiang eröffnet als eine der jüngsten unseren Sonatenreigen. Sie verfügt über eine großartig verlässliche Technik, die sie ganz zugunsten des mitreißenden Ausdrucks einsetzt. Sie spielt eine Landolfi Violine aus dem Jahr 1753. Sophie Druml, Österreich, Violine (Sonate Nr. 2, op.12/3 ); Aurelius Braun, KlavierDie zweite Sonate fängt in ihrem lässigen Dreiklangs-Thema über einem Galopp mitreißend an und verklingt da ebenso originell. Schwermütig und ausdruckstark ist das Lamento des zweiten Satzes, um dann von einem angenehmen „Allegro piacevole“ zu Ende geführt zu werden.Sophie Druml ist ein Phänomen: Sie beherrscht Klavier und Violine auf gleich hohem Niveau und widmet sich beiden Studien. Mit ihrer Klarheit, Präzision und ungewöhnlichen Übersicht überzeugt sie virtuos auf beiden Instrumenten – am Klavier später noch in der G- Dur Sonate op. 96. Sophie spielt eine Vuillaume Violine aus dem Jahr 1858, die ihr die ÖNB zur Verfügung stellt. Ziyu He, China / Österreich, Violine (Sonate Nr. 3, op. 12/3), Cordelia Höfer-Teutsch, KlavierMit Es Dur ist Beethoven immer etwas geglückt, auch in dieser einzigartigen Sonate: sie hat alles, was den Meister ausmacht: Größe, Dialogbereitschaft, signifikante Themen, konzertant-virtuose Durchführungen, einen kontemplativen langsamen Satz und ein markantes Rondo samt Fugato als klaren Abschluss.Ziyu He ist schon lange ein Star, seine extrem frühe Meisterschaft am Instrument und in der Musik hat eine ganz große Zukunft. Er widmet sich der dritten Sonate mit der ihm eigenen Kombination aus artikulatorischer Präzision und klanglicher Vielfalt. Wir hören eine Rocca Violine aus dem Jahr 1855. Andreas Siles- Mellinger, Brasilien / Österreich, Violine (Sonate Nr. 4, op. 23), Patrick Leung, KlavierWelch faszinierendes Stück getriebener musikalischer Dialoge, in der „gefährlichen“ Tonart a- moll! Aufgelockert sind die pressierenden Ecksätze nur durch das charmante „Andante scherzoso più allegretto“ , bevor im abschließenden, kochenden Allegro Molto am Ende „der Deckel draufgehalten“ wird.Andreas Siles- Mellinger ist der Gast in unserem Zyklus, als Eleve auf einigen Meisterkursen Benjamin Schmid´s gerngesehen: er hat elegante Virtuosität und persönlichen Ausdruck zu bieten. Andreas spielt eine moderne Rombach Violine. Lorenz Karls, Österreich, / Schweden, Violine (Sonate Nr. 5, „Frühling“, op. 24); Irina Frisardi, KlavierDen Titel bekam die Sonate freilich erst später, aber er ist schon gut gewählt: Die ausgeglichenste und zufriedenste Sonate des Zyklus berückt in ihrem pastoralen F Dur mit Kantilenen und klaren Melodien. Der magische Frohsinn bleibt auch in den inneren Sätzen, einer sehr langsam und einer sehr schnell, gewahrt.Lorenz Karls ist in seinen jungen Jahren schon ein gestandener Solist; alles Geigerische scheint für ihn leicht zu sein- dahinter stehen natürlich immens fleißige Jugendjahre, er kann sich inzwischen ganz auf den Ausdruck seiner Musik konzentrieren. Er spielt eine Schleske Violine von 2017. Anastasia Dhimitri, Österreich, / Griechenland , Violine (Sonate Nr. 6, op. 30/1); Patrick Leung, KlavierDiese Sonate zählt zu den unbekannteren – dabei ist sie gesegnet mit einem höchst poetischen langsamen Mittelsatz und einem überaus originellem Variations- Finale.Anastasia Dhimitri ist beim heutigen Konzert eine der jüngsten und überzeugt mit Intonationsgenauigkeit, Klangsinn und Integrität – vielleicht die drei wichtigsten Qualitäten eines Musikers. Chanelle Bednarczyk, Polen, Violine (Sonate Nr. 7, op. 30/2 ); Patrick Leung, KlavierDer Sonate im typischen c-moll haftet Pathos an – es ist die Zeit des Heiligenstädter Testament´s, in der Beethoven seine Schwerhörigkeit beklagt und heroisch-dramatisch komponiert. Die Schicksalshaftigkeit des Hauptthemas des ersten Satzes bestimmt den Geist dieser Sturm- und-Drang-Sonate, die als Viersätzer den Höhepunkt der dritten Staffel darstellt.Chanelle Bednarczyk ist eine polnische Virtuosin par excellence – phänomenale Technik trifft hier suggestive Klangkraft. Sie spielt auf einer wunderbaren altitalienischen Violine, deren Decke von Camillio und deren Boden von Balestrieri gebaut wurde. Arieta Liatsi, Griechenland, Violine (Sonate Nr. 8, op. 30/3); Ariane Haering, KlavierEin erfrischendes Werk, mit zwei raschen Ecksätzen. Mit ihrem sprudelnden Anfang wird sie auch „Champagner-Sonate“ genannt, bildet aber auch einen beruhigenden zweiten Satz aus, einem „Tempo di Minuetto, ma molto moderato e grazioso“. Der dritte Satz ist ein regelrechtes „Wirbelwind“- Finale.Arieta Liatsi ist eine der vielversprechendsten griechischen Geigerinnen- Ihre Stärken sind Virtuosität, Genauigkeit und mitreißende Musikalität. Sara Zeneli, Italien, Violine ( Sonate Nr. 9, „Kreutzer“, op. 47); Cordelia Höfer-Teutsch, KlavierDie wohl berühmteste Sonate wurde von seinem Widmungsträger Rodolphe Kreutzer nie aufgeführt und für unspielbar erklärt. Inzwischen existieren Orchesterversionen, literarische und kompositorische Verarbeitungen des konzertanten Werks, in dem Violine und Klavier auf das Virtuoseste gefordert werden.Sara Zeneli bezaubert mit poetischem Klang und enormer Treffsicherheit. Ihre Kreutzersonate wird auf einer Francesco Guadagnini Violine erklingen. Benjamin Schmid, Österreich, Violine (Sonate Nr. 10, op. 96 ); Sophie Druml, KlavierDiese letzte Sonate ist für den Geiger Pierre Rode geschrieben, der sie auch 1813 uraufgeführt hat, mit Widmungsträger und Beethoven- Schüler Erzherzog Rudolph am Klavier. Sie stellt mit ihrem verklärten ersten Satz und besonders mit dem ausgedehnten 4. Satz, der Variationen über ein Liedthema von Johann Adam Hiller bringt, ein Kompendium der zehn Violinsonaten dar. Beethoven ist hier an der prophetischen Schwelle zum Spätwerk. Benjamin Schmid bedankt sich hier auf das herzlichste bei den großartigen Pianist/innen Cordelia Höfer-Teutsch, Patrik Leung, Noriko Shiozaki, Aurelius Braun, Irina Frisardi, Ariane Haering, Sophie Druml für deren künstlerisches Engagement. Benjamin Schmid (spielt auf einer Stradivari Violine 1718) beschließt hiermit auch sein persönliches Beethoven Jahr, das coronabedingt reduziert wurde, aber doch viele Aufführungen mit Werken L. v. Beethovens brachte:mehrere Aufführungen des Beethoven-Violinkonzerts, (u.a. VideoStream aus dem Brucknerhaus Linz: https://youtu.be/-ISOzxF4uKI,) der Romanzen, des Tripelkonzert (u.a. Indianapolis, USA), der Klaviertrios, aller Violinsonaten im Festival ClassixKempten, Deutschland, Beethoven Septett kombiniert mit Penderecki Sextett (Washington D.C, Philadelphia, Pittsburgh, USA und Salzburg), www.benjaminschmid.com