Salzburger Nachrichten , Interview Tribute Didier, März 2019

 

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+ Seit wann gibt es die Zusammenarbeit, wie kam es dazu, 

mit Bireli spielte ich seit 2003 immer wieder, er ist der Grossmeister der französischen Jazzgitarre und für mich als Improvisator eine eigene Kategorie: ein Musiker der zugleich komplex und fassbar musiziert und praktisch alle Stile des Jazz verinnerlicht hat und nach Belieben in jedem Stil auspacken kann; immer mit einer tonlichen und geschmacklichen Höchstqualität, Ein absoluter Meister der Artikluationsvielfalt auf der Gitarre.
 

+ Spielen Sie im „Tribute an Didier Lockwood“ ausschließlich seine Musik?

Nein, aber hauptsächlich, im Programm sind 8 wesentliche Stücke von Didier, die ich für unsere Band arrangiert habe. Aber auch wenn wir über Paganini improvisieren, hat das viel mit dem Geiger Didier Lockwood zu tun. Didier war einer der Ikonen der Jazzvioline, wie es nur ganz wenige gab, in der Klassik hiessen Sie Paganini, Vieuxtemps, Kreisler und Milstein etc…..
 

+ In welcher Beziehung hat Lockwood ihren Werdegang geprägt?

Er hat mich als 17 jährigen für ein grosses Jazzfestival in LE Mans engagiert, für ein Violinsummit, und später haben wir öfters zusammen auf der Bühne gestanden. Er war ein grosser Lehrmeister für mich, ich habe als junger Jazzer seine neuen Jazzplatten regelrecht inhaliert, unheimlich viel gelernt. Didier war einer der wenigen, die von Natur aus swingen konnten auf der Violine , und das in verschiedenen Stilen.
 

+ Stimmt es, dass aus der Tour ein Album entsteht?

Das ist der Plan.
 

+ Was schätzen Sie an Lagrene als Partner - siehe oben

+ Warum sind Geige und Gitarre generell eine gute Jazzkombination (wenn man an ihre Zusammenarbeiten Muthspiel, Köhldorfer, Schneeberger denkt)

Es gibt eine natürliche Kongruenz im Klang, die Geige kantabel und die Gitarre rhythmisch elegant, aber es sind vermutlich die Saiten, und die Vielfalt der natürlichen Akustik, die die Instrumente miteinander verbinden. Seit Reinhardt/ Grappelli ist die Kombination absolut jazz-amtlich.

ein gekonnter Geigenklang auf einer sensible gespielten Gitarre - was Schöneres gibts kaum.
 

+  Wie sieht die Balance zwischen Jazz und Klassik bei Ihnen aus, warum ergänzt das eine das andere gut?

80% Klassik, 20% Jazz 

Klassik ist die Herrlichkeit der idealen Planung, und Jazz verlangt stark nach dem persönlichen input

 - damit kann man als Musiker sehr ganzheitlich seiner Erfüllung entgegenstreben…..